Gestern in der "Pyramide"

Jedes Jahr am zweiten Samstag im November findet in Vösendorf in der "Pyramide" eine Veranstaltung der Wirtschaftskammer für die Niederösterreichischen Ein-Personen-Unternehmer  statt. Mit (meistens) recht guten bis sehr guten Vorträgen und einer Abendveranstaltung. Gestern war es wieder soweit und ich habe wieder einmal mit Gruseln festgestellt, wie manche, möglicherweise sehr kompetente, "Unternehmer" durch die Gegend laufen. Entweder komplett "gestylt", dass man vor lauter Styling nicht weiß, wo man denn nun hinschauen soll oder aber wie frisch vom Laub Rechen. Obwohl auch fast alle der Vortragenden betonen, wie wichtig es gerade für EPUs ist, sich es nicht noch schwerer zu machen als es eh schon ist (vor allem ein ganz dickes Dankeschön an Daniela Zeller, sie hat es gester sehr ausdrücklich gesagt), scheinen es viele noch immer nicht zu begreifen: das erste, was wir verkaufen (ja, es ist so), sind wir selbst. Nicht das Image unserer Berufe, zuerst verkaufen wir uns. Uns, als Personen mit Charakter, mit Kanten und Ecken, mit Eigenheiten. Erst, wenn das gelungen ist, haben wir eine Chance, unsere Kompetenz zu zeigen. Ich möchte niemanden bei mir sehen, der ein Anzug-Krawatte-frisch rasiert-Schild umhängen hat "ich bin Finanzberater". Nein, ist er/sie nicht! Er/Sie ist zuallererst einmal Herr/Frau Wieauchimmer. In seiner/ihrer Funktion als Finanzberater.

Und nur das macht ihn/sie einzigartig. Nicht die Berufsbezeichnung. DAS möchte ich sehen, denn bei DER (tschuldigung:) billigen Reizüberflutung stechen authentische Menschen so unglaublich angenehm hervor, dass sie ganz einfach Erfolg haben MÜSSEN. Lieber ein Jurist in Jeans und Pulli und Herz und Engagement als einer in maß- oder nicht maßgeschneidertem Anzug mit perfekt ausgewählter und im doppelten Windsor-Knoten gebundenen Krawatte, der alles aus dem FF kann.

 

Wenn alles klappt, werde ich nächstes Jahr auf der einen oder anderen kleineren lokalen Veranstaltung erklären können, was ich meine und wie das funktioniert. Übernächstes Jahr dann auf der großen Bühne?

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